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Lara & Lisa SCHICHO

Lara: * 28.11.2005, † 12.10.2009

Lisa: * 28.11.2005, † 18.02.2008


GEDICHT

Ich habe zwei Töchter verloren. Lara und Lisa waren Kinder aus einer Drillingsschwangerschaft. Lara, Lisa und Leon kamen am 28.11.2005 zur Welt. Bis zum ersten Lebensjahr waren wir der Meinung, dass alle drei gesund sind. Mit eineinhalb Jahren wurde bei Lara und Lisa eine Stoffwechselerkrankung festgestellt und sie hatten einen Entwicklungsrückstand gegenüber ihrem Bruder Leon, der gesund war.

 

Nach einer 9-fachimpfung im Juli 2007 waren sie von einem Tag zum anderen komplette Pflegefälle. Alles was sie bis dahin konnten (an der Hand gehen, Wörter sagen, Tiere nachmachen etc...) war von einem Tag auf den anderen weg. Sie konnten nur mehr liegen, sich nicht mehr bewegen, den Kopf nicht mehr halten ..... Wir haben sie mit unserer ganzen Kraft und Liebe Tag und Nacht gepflegt. Leider konnten wir sie nicht retten. Daran trage ich sehr schwer.

 

Lisa starb am 18.2.2008 und Lara starb am 12.10.2009 Seither ist jeder Tag unendlich schwer ..... Ob bei der Impfung der Mädchen ein medizinischer Fehler passiert ist, lässt sich nicht wirklich nachweisen. Wir haben natürlich eine Klage eingereicht. Diese wurde aber schon zweimal abgewiesen. Ich weiß nicht, ob wir jetzt wieder in Berufung gehen werden. Es kostet sehr viel Kraft und wühlt alles immer wieder aufs neue auf.

 

Fakt ist: eine Stoffwechselerkrankung mit Entwicklungsrückstand hat schon vor der Impfung bestanden. Jedoch waren sie in der Entwicklung gegenüber anderen Kindern nur etwas hinten. Sie konnten an der Hand gehen, konnten Wörter sagen etc.. ..Damals wurde von einer "leichten" StoffwechseIerkrankung gesprochen. Ab der Impfung konnten sie gar nichts mehr. Nicht sitzen, nicht mehr den Kopf halten, sie waren komplett bewegungsunfähig und haben auch kein Wort mehr gesprochen. Nach dieser Impfung sagten die Ärzte, dass es dann wahrscheinlich eine "schwere" Stoffwechselerkrankung sei. Die Medizin schiebt es auf die Stoffwechselerkrankung, aber wir sind uns sicher, dass die Impfung das alles ausgelöst hat. Denn eine Stoffwechselerkrankung ist eine ganz langsam verlaufende Krankheit und die Verschlechterung unserer Mädchen fand aber von einem Tag zum anderen in einem gravierenden Ausmaß statt.

 

Dass es in der Familie nicht leicht ist einander zu helfen merke ich auch bei uns. Jeder ist so mit seiner Trauer beschäftigt. Auch ich habe nicht die Kraft. Ich kämpfe jeden Tag meinen eigenen Kampf um mit meiner Trauer irgendwie über den Tag zu kommen. Die Frage nach dem Warum ist immer da. Es ist mir bewusst, dass es keinen Trost für mich geben kann. Das Pflegen und Sterben meiner Kinder haben sich in meine Seele und in mein Herz unauslöschlich eingebrannt. Leider verfolgen mich diese schlimmen Jahre, Monate und Wochen in meinen Gedanken bei Tag und Nacht.

 

Es ist schlimm wenn man jeden Tag aufs neue kämpft und hofft und trotzdem im Innersten weiß, dass es keine Rettung gibt. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und ich habe bis zur letzten Sekunde gehofft, dass ich es schaffen kann, dass meine Kinder nur bei mir bleiben. Ich hätte es ja akzeptiert dass nichts mehr besser wird ich hätte sie nur einfach weiter pflegen wollen. Ich vermisse meine Mädchen unendlich und jeder neue Tag ist ein weiterer Schmerz. Mein Leben hat sich in diesen letzten Jahren sehr verändert.

 

Meine "besten" Freundinnen sind mir in dieser letzten schlimmen Zeit abhanden gekommen. Ich habe die Menschen kennen gelernt und ich habe mich in vielen Menschen sehr getäuscht. Aber meine Familie (Eltern, mein Mann und meine Tochter) sind mir immer eine große Stütze gewesen. Auf sie konnte ich mich 100%ig verlassen.

 

Leon ist 6 Jahre. Er ist ein totaler Wirbelwind. Er hat natürlich den Verfall und das Sterben seiner Schwestern aus nächster Nähe miterlebt und trauert auch sehr. Er redet sehr oft von ihnen und vermisst sie beim Spielen. Aber er ist auch ein sehr lustiges und lebhaftes Kind und genießt es jetzt, dass ich viel mehr Zeit für ihn habe. Mir fällt es leider aber sehr schwer mit ihm zu spielen und mit ihm lustig zu sein. Bei allem was wir machen, vermisse ich Lara & Lisa unendlich. Ich habe auch noch eine ältere Tochter (Alina, 16,5 J). Sie ist sehr verschlossen und ich weiß nicht wirklich wie es ihr geht. Sie hat sich damals, als ich schwanger wurde so auf ihre Geschwister gefreut und musste leider auch mit uns diesen schlimmen Weg bis zum Schluss gehen. Auch für sie war es natürlich furchtbar. Momentan versuche ich halt irgendwie jeden Tag und jede Nacht zu schaffen. Ich denke nicht weiter. Nur von einem Tag zum anderen. Weiter nicht.

 

 

Lisa

Mein Kind
Süße kleine Mauslmaus
Ewig geliebt und unvergessen
Warum nur, warum
Mein Kind

Lisa

 

Lara

Mein Kind
Süßes kleines Mamakipferl
Ewig geliebt und unvergessen
Warum nur, warum
Mein Kind

Lara

Bild009 JA Lara Lara und Lisa Lara-Lisa Lara-Lisa-Leon Lara-Lisa5 (1) Lara-Lisa5 (2) Lara-Lisa5 (3) Lara-Lisa5 (4) Lara-Lisa5 (5) Lara2 Lisa Lisa2

Für Lara & Lisa

 

Ich weiß noch, den Tag als Ihr zu mir kamt

Ich weiß noch, die Freude und auch noch das Glück

Ich weiß noch, ich dachte mehr brauche ich nicht

 

Ich weiß noch, eure ersten Schritte an meiner Hand

Ich weiß noch, dass Glück, das ich damals empfand

 

Ich weiß noch, dass Ihr fast soviel konntet wie ein anderes Kind

Ich weiß noch, plötzlich war alles fort wie der Wind

 

Ich weiß noch, die Spritze in seiner Hand

Ich weiß noch, die Angst, die ich damals empfand

Ich weiß noch, dass damals das Ende begann

 

Ich weiß noch, die Diagnose grausam und kalt

Ich weiß noch, sie sagten Ihr werdet nicht alt

 

Ich weiß noch, ich dachte wir schaffen es doch

Ich weiß noch, meine Lippen auf Eurem Mund

Ich weiß noch, ich dachte, ich küss Euch gesund

 

Ich weiß noch, die Sternschnuppe am Himmel klar und hell

Ich weiß noch, ich wünschte, mach sie gesund, aber schnell

 

Ich weiß noch, unser Hoffen bei Tag und bei Nacht

Ich weiß noch, ich dachte wir geben gut acht

 

Ich weiß noch, es war einfach nicht genug

Ich weiß noch, wie weh mir das jetzt tut

 

Ich weiß noch, wir wollten alles für Euch tun

Ich weiß noch, dass lässt mich niemals ruhn

 

Ich weiß noch, ganz sanft schlieft Ihr in meinen Armen ein

Ich weiß noch, ich wollte nur immerzu schrein

 

Ich weiß noch, mein Herz zerbrach in jenen Stunden

Ich weiß noch, nie mehr habe ich es verwunden

 

Ich weiß noch, ein Engel nahm Euch bei der Hand

Ich weiß noch, ich dachte ich verlier den Verstand

 

Ich weiß auch, es wird nie mehr etwas gut

Ich weiß auch, meine Seele weint jeden Tag Blut

 

Ich weiß auch, und das wird mir jeden Tag klarer –

Nie mehr kann ich glücklich sein ohne LISA und LARA

 

Eure Mama



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